Triathlon- und Ausdauersport
Teck-Neckar-Fils - Wernau e.V.

Meine erste Langdistanz in Moritzburg 2025

Vom Rookie-Projekt zur Ziellinie über 226 Kilometer in 3 Jahren 


Im Jahr 2022 habe ich über den Teckbote zum ersten Mal von den TriAs Wernau gehört. Damals startete der Verein das 1. Rookie-Projekt, das sofort mein Interesse weckte. Ich war schon immer sportlich, lief viel und gern, auch das Radfahren began ich bereits mit 14, als mir mein Vater ein Rennrad zur Konfirmation schenkte. Nur beim Schwimmen war ich unsicher, aber ich dachte: Das wird schon irgendwie gehen. Also meldete ich mich an und
absolvierte als Rookie meinen ersten Triathlon in Sindelfingen, eine Sprintdistanz. Die 400 Meter im Freibad schwamm ich damals noch komplett im Bruststil, weil ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kraulen konnte. Trotzdem hat mich dieser erste Wettkampf total begeistert. Die Atmosphäre, das Gefühl im Ziel und vor allem: der Verein. Ich fühlte mich sofort wohl und wusste: Hier bleibe ich!
Der nächste Schritt: Kraulen lernen, dranbleiben, wachsen, denn wenn ich weiter Triathlon machen möchte, musste ich kraulen lernen, insbesondere, wenn ich irgendwann längere Distanzen schaffen wollte. Also meldete ich mich zum Kraulkurs bei den TriAs an. Gemeinsam mit meiner Freundin Michelle, ebenfalls Rookie von 2022, trainierten wir fleißig: im Wasser, beim Laufen, beim Radfahren. Die Freude am Sport und vor allem am Triathlon wuchs mit jedem Training. Im Folgejahr absolvierte ich mehrere Sprint- und Olympische Distanzen, bis ich 2024 in Frankfurt meine erste Mitteldistanz bewältigte und sogar den 1. Platz in meiner Altersklasse erreichte. Zum Saisonende 2024 war für mich klar: Da geht noch mehr. Ich wollte eine Langdistanz: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen. Am 11.11.2024 begann ich mein 31-wöchiges Training für das große Ziel, dem Schlosstriathlon in Moritzburg - still und leise. Ich habe es nur wenigen verraten: meiner Freundin Michelle und zwei lieben und mir nahestehenden Vereinsfreundinnen.
Und dann war er da: der 14. Juni 2025, mein Wettkampftag. Start war im Schlossteich in Moritzburg, einem sehr trüben, flachen Karpfenteich aber mit bester Wasserqualität. Es gab einen Massenstart mit über 100 Männern und nur 6 Frauen. Ich wusste, dass ich mich rechts außen halten musste, um keine Panik zu bekommen. Es wurden zwei Runden geschwommen, viermal durch einen Tunnel. Ich fand schnell meinen Rhythmus. Klar, das Wasser war schmutzig, mit Algen, Geäst und stellenweise so flach, dass man fast stehen konnte, aber ich kam gut durch. Die letzten 50 Meter mussten sogar zu Fuß durch den See bewältigt werden, weil der Wasserspiegel zu niedrig war. Der Wechsel aufs Rad verlief schnell. Ich kam gut aus dem Neo, Schuhe an, Helm auf den Kopf, Startnummer nicht vergessen und los. Die Radstrecke führte in 6 Runden durch die hügelige Umgebung von Moritzburg, mit insgesamt ca. 1.900 Höhenmetern. Es gab auch einige Kopfsteinpflaster-Passagen, auf denen nur so die Getränkeflaschen aus den Halterungen flogen. Plötzlich kam Sorge auf, ob meine Reifen dies wohl auch aushielten und fuhr tatsächlich ohne Panne nach 180 km zurück in die Wechselzone. Beim zweiten Wechsel erwartete mich eine Überraschung: Der Boden war so heiß (32 Grad in der Mittagssonne), dass ich mir beim Barfußlaufen zum Wechselplatz fast die Füße verbrannte. Also: noch schnellerer Wechsel, Laufschuhe an und los! Die Laufstrecke war wunderschön, größtenteils im Schatten des Waldes rund um das Schloss Moritzburg. Insgesamt waren 6 Runden à 7 Kilometer zu laufen. Es gab viele Verpflegungsstationen, motivierende Zuschauer, Schwämme zur Abkühlung, alles, was man bei dieser Hitze brauchte. Ich habe regelmäßig Wasser über mich gegossen - was für eine Wohltat!
Nach 12 Stunden und 17 Minuten lief ich überglücklich ins Ziel, meine erste Langdistanz war geschafft! Ich musste mich nicht quälen. Ich hatte Spaß. Und ich wusste: Wenn ich gesund bleibe, werde ich das wieder einmal machen. Was mir besonders bewusst wurde: Ohne den damaligen Schritt zum Rookie-Projekt, die Trainings bei den TriAs Wernau, die TrainerInnen und Vereinsfreundschaften – hätte ich diesen Schritt vielleicht nie gewagt.
Ich bin unendlich dankbar, Teil dieses Vereins zu sein und diesen Moment erlebt zu haben.
Moritzburg 2025 wird für mich immer ein ganz besonderes Kapitel bleiben.


Autorin: Susanne Noss
Trias Wernau, seit 2022 Mitglied



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